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Recht bekommt Raum: Brandenburg weiht neues Amtsgericht Eberswalde ein

- Erschienen am 15.05.2025 - Presemitteilung 26/2025
Bildzeile (v.l.): Kaufmännischer Geschäftsführer des BLB Sven Stolpe, Direktorin des Amtsgericht Ina Mörke, Justizminister Dr. Benjamin Grimm Foto: MdJD

Transparenz, Sicherheit und digitale Zukunft unter einem Dach – mit der Einweihung des Amtsgerichts Eberswalde bezieht die Justiz des Landes einen modernen Standort mit Signalwirkung für Rechtsstaat und Baukultur.

Am 15. Mai 2025 wurde das neue Amtsgericht Eberswalde feierlich seiner Bestimmung übergeben. In Anwesenheit des Ministers der Justiz und für Digitalisierung, Dr. Benjamin Grimm, sowie zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Justiz, Verwaltung und Bauwesen wurde das Gebäude in der Tramper Chaussee offiziell eröffnet. Der Neubau verkörpert eine leistungsfähige, bürgernahe und zukunftsorientierte Justiz in Brandenburg.

Justizminister Dr. Benjamin Grimm erklärte: Gerichte sind Orte, an denen Gerechtigkeit Form annimmt. Das neue Amtsgericht Eberswalde schafft dafür beste Bedingungen. Es vereint funktionale Arbeitsräume mit sicherer und zeitgemäßer Technik. Für die Mitarbeitenden wie für die Bürgerinnen und Bürger ist es ein sichtbares Bekenntnis zur Stärke des Rechtsstaats und seiner Verantwortung gegenüber den Menschen vor Ort.

Sven Stolpe, kaufmännischer Geschäftsführer des Brandenburgischen Landesbetriebs für Liegenschaften und Bauen (BLB), hob hervor: „Die Einweihung des Amtsgerichts ist ein wichtiger Meilenstein für die Entwicklung des Behördenzentrums Eberswalde. Mit der Fertigstellung des vorletzten ehemaligen Kasernengebäudes ist ein kleines Justizzentrum, bestehend aus Amtsgericht, Staatsanwaltschaft und sozialen Diensten, vollständig auf der Liegenschaft untergebracht. Ich hoffe, dass sich die Kolleginnen und Kollegen des Amtsgerichts hier besonders wohlfühlen werden und danke allen für das Engagement und die Geduld.

Die Feierlichkeiten begannen mit einer symbolischen Schlüsselübergabe vom kaufmännischen Geschäftsführer des BLB, Sven Stolpe, an Justizminister Dr. Grimm, der ihn an die Direktorin des Amtsgerichts Ina Mörke weiterreichte. In seiner Rede würdigte der Justizminister die Fertigstellung des Amtsgerichts auf dem Landesbehördenzentrum Tramper Chaussee in Eberswalde als Gemeinschaftsleistung vieler Beteiligter. Weitere Grußworte hielten der Präsident des Brandenburgischen Oberlandesgerichts, Matthias Deller, der kaufmännische Geschäftsführer des BLB, sowie die Architektin Frederike Sieweke Lagemann.

Das Gebäudeensemble besteht aus zwei sanierten Altbauten, die ursprünglich Teil eines Kasernenkomplexes waren, sowie zwei modernen Verbindungsneubauten. In Fortschreibung des städtebaulichen Gesamtkonzepts entwickelt sich das Ensemble mit Staatsanwaltschaft und Amtsgericht um den gesicherten Innenhof herum. Dadurch wird ebenfalls den funktionsbedingten Sicherheitsbedürfnissen Rechnung getragen. Der Haupteingang führt über eine moderne Sicherheitsschleuse in ein großzügiges Foyer. Ein bis zu 100 Personen fassender Schöffengerichtssaal, der sich über zwei Geschosse erstreckt, bildet das Herzstück der Anlage. Eine direkte Verbindung zum Vorführbereich im Keller gewährleistet sichere Abläufe in Strafverfahren.

Neben der Zivil-, Familien- und Betreuungsabteilung befinden sich im Gebäude u. a. auch die Grundbuch-, Zwangsvollstreckungs- und Nachlassabteilung, ein Kinderspielzimmer, eine modern ausgestattete Bibliothek, ein Schulungsraum sowie die Rechtsantragsstelle. Die Anlage erfüllt mit einer Gesamtnutzungsfläche von 3.249 Quadratmetern aktuelle Anforderungen an Sicherheit, Energieeffizienz und digitale Infrastruktur. Zusätzliche technische Ausstattungen für den vollständigen digitalen Einsatz werden im Laufe des Jahres ergänzt.

Der Bau des Gerichtsgebäudes begann im August 2018 und wurde im August 2024 abgeschlossen. Nach dem Umzug von insgesamt 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gerichtes – darunter acht Richterinnen und Richter, acht Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger sowie 29 Mitarbeitende aus dem Geschäftsstellen- und Wachtmeisterdienst – konnte bereits Ende Oktober 2024 die erste Verhandlung in einer Familiensache im neuen Haus stattfinden.

Die Gesamtbaukosten beliefen sich auf rund 16,1 Millionen Euro. Planerisch und baulich wurde das Projekt vom Brandenburgischen Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB) umgesetzt, unterstützt von zahlreichen brandenburgischen Unternehmen. Die architektonische Planung verantwortete das Berliner Büro Bernrieder.Sieweke-Lagemann.Architekten. Nähere Informationen zum Bauvorhaben sind auf der Webseite des BLB abrufbar.

Am Amtsgericht Eberswalde gehen jährlich rund 1.700 Verfahren in Zivil-, Familien-, Straf- und Bußgeldsachen ein. Es ist dafür auch personell gut aufgestellt. Die ohnehin geringen Verfahrenslaufzeiten in Zivil- und Strafverfahren konnten seit 2022 noch weiter reduziert werden, in Familiensachen sind sie weiterhin niedrig. Dies ist Ausdruck einer erfolgreichen Justizarbeit vor Ort, welche nun unter wesentlich verbesserten Rahmenbedingungen fortgeführt werden kann.